BIM-Tage Deutschland: Im Zeichen des digitalen und nachhaltigen Bauwesens

„Digital und nachhaltig: Planen, Bauen, Betreiben“ war der Slogan der diesjährigen BIM-Tage Deutschland, auf welchen auch CADENAS als Real Digital Leader vertreten war

Vom 19. – 20. September fanden die BIM-Tage Deutschland 2022 im Allianz Forum am Brandenburger Tor statt. Mit ihrem Ausruf „BIM is WIN“ brachte es Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung am ersten Morgen des Hybridevents auf den Punkt. Mehr als 150 Vorträge über Themen wie IT-Lösungen für Planen, Bauen und Betreiben, die weitere Entwicklung der erforderlichen Standards sowie eine Fülle erfolgreich realisierter BIM-Projekte wurden auf Deutschlands größtem hybriden Event des digitalen Bauwesens vorgetragen.

Als Real Digital Leader war auch CADENAS vor Ort und hat mit Wolfgang Nagl und Karsten Spieß den Teilnehmern Einblicke ermöglicht, wie eine durchgängige BIM-Kommunikation zwischen Komponentenherstellern und Anwendern erreicht werden kann.

„Bei Projektbeginn vom Ende her planen – Vorteile für einen besseren Klimaschutz?“

In seiner Präsentation erklärt Wolfgang Nagl, Vice President Sales International eCatalogs & Digital Twins bei CADENAS, wie ein zu großes Angebot von Anbietern für BIM- und TGA-Daten als auch Software-Herstellern die Sichtbarkeit des Einzelnen und somit den Arbeitsprozess deutlich erschweren. „Ich muss unglaublichen Aufwand betreiben, sichtbar zu sein. Ich muss Wartungskosten, Training, etc. bedenken und all das kostet mich Zeit und Geld. Fachplaner und Komponentenhersteller haben exakt dieselben Probleme. Wir alle arbeiten im BIM-Bereich und haben es in der Hand, es besser zu machen – nämlich über integrative Lösungen“, erklärt Wolfgang Nagl. „So könnte das aussehen: Ich habe eine zentrale Datenquelle, in welcher ich alle Daten anlege, von Komponentenherstellern bis zu Anbietern für BIM-Daten. Diese Daten kann ich mir dann, je nach Detailierungsgrad, System, Sprache, automatisch raussuchen lassen. Das ist das, wo wir hinmüssen. Nämlich in echte, automatische Datenprozesse. Der ein oder andere mag sich jetzt denken: Ist das möglich? Wir zeigen, dass es möglich ist.“ Durch eine OPEN-BIG-BIM-Lösung soll der Arbeits- und Kostenaufwand für Unternehmen, Hersteller, Fachplaner und Architekten verringert und effizienter gestaltet werden. „Hierbei darf das Hüten von Geschäftsmodellen jedoch keine Bremse für das Zusammenführen der dazu benötigten Voraussetzungen darstellen“, stellt Wolfgang Nagl in seinem nachfolgenden Fazit zu den BIM Tagen Deutschland 2022 fest.

Auch Karsten Spieß schließt sich diesem Statement an. In seinem Vortrag „Digitale Produktdaten für Ihre BIM-Anwendung ‚strukturierte interoperable Metadaten‘“ verdeutlicht der Head of Datamanagement MEP/BIM bei CADENAS noch einmal die Bedeutsamkeit von BIM. „BIM-Daten benötigen nicht nur Geometrieinformationen“, beginnt er. „Sie brauchen auch alphanumerisch, strukturierte, klassifizierte und maschinenlesbare Daten zu den jeweiligen Produkten. Der Produktdaten-Content muss für jeden lokalisierbar sein, auch in seiner Klassifikation und Geometrie. Ebenso muss er leicht und intelligent zum Durchsuchen sein.“ Karsten Spieß fährt fort: „BIM bedeutet Kommunikation – Kommunikation zwischen Plan-, Bau- und Betreiberbeteiligten. Unsere CADENAS-Philosophie lautet: Single Source of Truth. Wenn wir eine Quelle für sämtliche Produktdaten haben, auf welche jeder zugreifen kann, vermeiden wir Datenbrüche von Produktdaten durch unterschiedliche Gewerke. Jeder Fachplaner, Handwerker, bis hin zu Baubetreibern sollte diese Datenquelle ohne Probleme sicher verwenden können. Wir benötigen einheitliche Standardformate für den Produktaustausch. BIM bedeutet also nicht nur Kommunikation – es bedeutet auch Prozessveränderung.“

Große Unterstützung der Politik für BIM

Mit Sören Bartol, Bundesbauministerium, Christian Kühn, Bundesumweltministerium, Oliver Luksic, Bundesministerium für Digitales und Verkehr und Michael Kellner, Bundeswirtschaftsministerium, waren gleich vier Parlamentarische Staatssekretäre vertreten, welche sich in ihren Diskussionsbeiträgen mit dem Schlüsselthema BIM befassten. Viele würdigten die konkrete Kenntnis und das Engagement seitens der Politik, dem Thema so viel politischen Antrieb wie nie zuvor zu geben. Für Wolfgang Nagl steht mit Ende der Veranstaltung eines fest: „Es braucht mehr solcher Events, wo sich Industrie und Politik austauschen können, um das gemeinsame Ziel zu erreichen.“

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